17. April 2013

Recycling, Aleppo und Kaffee

Drei weitere Seifen sind am vergangenen Wochenende entstanden. (Ich war Sonntag alleine in der Küche und habe das ausgenutzt). Mit der ersten bin ich nicht zufrieden, aber was soll´s...
Bei allen drei Seifen habe ich endlich mal eine Gelphase im Ofen hinbekommen, 1 Stunde bei 50°C. Sonst versuche ich Gelphasen wegen der oft enthaltenen Milchprodukte zu vermeiden. Aber es ist schon erstaunlich, wie hart die Seifen dadurch werden und wie gut sie sich schneiden lassen.

Recyclingpunkt

Könnt ihr euch noch an die ersten Recycling-Kunststoffe erinnern? Daran erinnert meine Seife - leider! Mit Alkanna stehe ich nach wie vor auf keinem guten Fuß und die Konfettischnipsel im Seifenleim waren auch keine wirklich gute Entscheidung. Die Punkte auf der Oberseite habe ich bei Bbee und Brixie hemmungslos geklaut, sie gefallen mir ganz gut. Ich hatte noch Sancha Inchi-Öl im Kühlschrank stehen, das ich bis zum Verfallsdatum nie in Kosmetik untergebracht hätte, also kam es in diese Seife.
Das Rezept:
je 25% Olivenöl und Kokosöl, 20% Palmöl, 10% Erdnussöl (Alkannamazerat), 9% Sancha Inchi-Öl, 9% Sheabutter, 
2% Stearinsäure. In der Lauge sind etwas Sole, Zucker und Seide, Sojacreme kam zu den Fetten. Beduftet habe ich mit PÖ Cranberry Orange von The Fragrancy, das total lecker riecht.
Beim Schneiden ist mir die Gitarrensaite im Stückwerker gerissen, ich hatte keinen Ersatz und musste mit einem angeschliffenen Teigspachtel weiterschneiden. Das Ergebnis ist beeindruckend glatt.
Außerdem habe ich einen Tischkäsehobel erstmals zum Glätten benutzt - naja, das muss ich noch üben...


Aleppo var. chameleon

Mini hat Alepposeife mit Schaumfett gemacht, das wollte ich auch gerne probieren. Ich liebe echte Alepposeife, aber meine Quelle ist leider versiegt...Und für die lange Reifezeit einer Olivenölseife mit Lorbeeröl bin ich ein wenig zu ungeduldig.
Ich habe verseift:
65% Olivenöl nativ, 20% Babassuöl, 15% Lorbeerfett.
In der Lauge ist ein wenig Sole und etwas Zucker, die Laugenflüssigkeit habe ich reduziert auf 20% der Fettmenge. Überfettet habe ich mit 8%. Der Duft der verseiften Öle ist einfach göttlich, und die Farbe sowieso. Also nix gefärbt und beduftet, das wäre hier Sünde.
Sorry für die vielen Bilder, aber ich liebe die Seife jetzt schon!

Das letzte Bild zeigt den Unterschied zwischen mit Schneiddraht geschnittener und mit angeschliffener Spachtel geschnittener Seife:


Kaffeeseife mit Kaffee-Öl

Meine Nr 150! Und ich mag sie gerne. Geklaut habe ich auch hier bei Bbee und Brixie , ich finde diese Art der Resteverwertung einfach großartig! Ich komme mir ein wenig dekadent vor, weil ich einen Teil meines tollen Kaffesamenöls von den Maienfelsern in die Seife gegeben habe...
Die Seife enthält:
30% Olivenöl, je 25% Babassuöl und Reiskeimöl, 9% Kaffeesamenöl geröstet, 9% Sheabutter, 2% Stearinsäure. Die Lauge ist mit sehr starkem Espresso uns zusätzlich Instantkaffeepulver angesetzt und enthält 5% Sole und Zucker sowie etwas Seide (es hat fürchterlich gestunken!). Zu den Fetten kam ein Schwupps Sojacreme. Beduftet habe ich mit viel PÖ Black Coffee und ein wenig PÖ Vanilla bean, beide von Gracefruit. Im unteren Teil habe ich etwas Seifenleim mit ein wenig TiO aufgehellt und marmoriert.