12. Dezember 2012

Drei neue nach break-the-rules-Rezept

gesiedet am 9.12.2012

Nach zwei langen Wochen habe ich am vergangenen Sonntag endlich wieder in meiner Küche gestanden und Seife gemacht. Es sind drei Seifen entstanden, alle drei wieder nach "break-the-rules"-Rezept, mit vielen flüssigen Ölen und wenig Schaumfett.
Ich möchte mehr über das Verhalten von einzelnen Ölen in der Seife herausbekommen, deshalb habe ich jeweils ein Öl überbetont mit 40%, wie bei den letzten Seifen auch schon. Das Grundrezept ist immer gleich, ausgetauscht wurde immer nur das Öl mit dem 40%-Anteil. Die Lauge variiert diesmal, sie ist teilweise mit Ziegenmilch hergestellt.
Allerdings muss ich es endlich schaffen, bei meiner sehr kalten Arbeitsweise (25...28°C) die Gelphase gefahrlos anzuschubsen, ansonsten wird meine Geduld auf eine sehr lange Probe gestellt. Ich konnte die Seifen zwar alle nach einem Tag ausformen, aber mit dem Schneiden und Kanten Trimmen habe ich lieber einen weiteren Tag gewartet, alles war noch zu weich.
Und hier sind die drei:  

Nr 84
mit 40% Erdnussöl, dazu Olivenöl, Kokosnussöl, Sheabutter, Rizinusöl, Stearinsäure.
Die Seife ist gefärbt mit margo cutipp schwarz von Boesner und beduftet mit 
PÖ Blue Amberwood - ein phantastischer Männerduft, der leider dunkelbraun färbt. Deshalb habe ich erst einen Teil Seifenleim für das Weiß abgenommen und dann beduftet und schwarz gefärbt.
Die Lauge habe ich mit 10% Sole, etwas Wasser und Ziegenmilch angerührt.
Den Trick habe ich von Brixie gelernt: das NaOH wird 1:1 in Sole und Wasser gelöst, danach werden nach Abkühlen Ziegenmilcheiswürfel in der Laugenflüssigkeit geschmolzen. 5% Zucker (bezüglich Fettmasse) wurden vor NaOH-Zugabe ebenfalls in der Flüssigkeit gelöst. 
Die Gesamtflüssigkeitsmenge betrug 35% der Fettmasse, ich wollte ja flüssigen Leim zum Marmorieren. Diesmal ist es ein Secret-Swirl.





Nr 85
mit 40% Baumwollsaatöl (das eine harte und pflegende Seife ergeben soll - ich bin gespannt), dazu Olivenöl, Kokosnussöl, Sheabutter, Rizinusöl, Stearinsäure.
Ich habe gefärbt mit Manganschwarz von Vita von Waldhoe (ein wirklich tiefes Schwarz, mal sehen, ob es ausblutet) und beduftet mit PÖ Black Cardamom, das braun färbt, weswegen wieder etwas weißer Leim vor dem Beduften und Färben abgenommen wurde.
Die Lauge besteht aus 25% Wasser mit den Zusätzen 2% Salz, 10% Zucker, 0,2% Seide.
Zu den Fetten gab ich vor der Laugenzugabe 10% Sojacreme.
Für die Marmorierung wurde die Form zur Hälfte mit schwarzem Leim befüllt, dann ein wenig mit weiß gekleckst und scharz darübergefüllt. Anschließend bin ich mit dem gebogenen Bügel wie beim Secret-Swirl ein paarmal durch den Leim gegangen. Das Ergebnis gefällt mir sehr gut.



Nr 86
mit 40% Baumwollsaatöl, Olivenöl, Kokosnussöl, Sheabutter, Rizinusöl, Stearinsäure.
Gefärbt habe ich mit marco cutipp Pigmenten von Boesner, beduftet mit PÖ Sugar Spice.
Die Lauge besteht wie bei Nr 84 aus Sole und etwas Wasser sowie Ziegenmilch mit 5% Zuckerzusatz.
Ich möchte gerne einen direkten Vergleich der Rezepte Nr 85 und Nr 86, einmal mit und einmal ohne Ziegenmilch.
Die Marmorierung funktioniert wie ein Taiwan-Swirl, allerdings mag ich diese exakten geraden Linien nicht so gerne.